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Projekt für einen Glaskubus | Entwurf, 2002 (mit Stephan Höhne, Architekt, BDA)

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Gunda Foerster, CHARACTERS, Projekt für einen Glaskubus | Entwurf, 2002 (mit Stephan Hoehne, Architekt, BDA)_1
Gunda Foerster, CHARACTERS, Projekt für einen Glaskubus | Entwurf, 2002 (mit Stephan Hoehne, Architekt, BDA)_2
Gunda Foerster, CHARACTERS, Projekt für einen Glaskubus | Entwurf, 2002 (mit Stephan Hoehne, Architekt, BDA)_3
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02:11 min
10,2 MB

Info

– Scheinwerfer
– Lamellensystem

Das Konzept zielt auf Fernwirkung. Wir begreifen den Kubus nicht als betretbares Gebäude, sondern als Skulptur
im Stadtraum.

Im Inneren werden entlang der Rückwand Scheinwerfer so installiert, dass sie von außen nicht zu sehen sind und
eine homogene Lichtwand entsteht. Bei Einbruch der Dunkelheit werden sie per Zeitschaltuhr eingeschaltet und
sind dann bis zu einem festzulegenden Zeitpunkt permanent an.
Das Fenster, welches die Grenze zwischen Innen und Außen markiert, wird mit einem Lamellensystem versehen.
Dieses öffnet und schließt sich langsam.

Es vollzieht sich ein zyklischer Kreislauf mit verschiedenen Zuständen: Wenn die Lamellen geöffnet sind, strahlt
das Licht sehr hell, blendend, gleißend in den Außenraum.
Es füllt das Volumen des Raumes und macht seine Grenzen sichtbar. Sind die Lamellen halb offen, tritt das Licht
nur durch Spalten aus. Im fast geschlossenen Zustand geben dünne Lichtschlitze eine Andeutung des dahinter-
liegenden Raumes. Auf dem Boden vor dem Kubus markieren sich scharfe Lichtlinien. Wenn die Lamellen ge-
schlossen sind, zieht sich der Innenraum völlig zurück. Der Kubus wirkt als geschlossener Körper.

In den verschiedenen Zuständen zwischen völliger Offenheit und kompletter Geschlossenheit ändert sich durch
die jeweilige Proportionierung der Fassade der Charakter des Kubus’:
Im geöffneten Zustand wirkt er modern, offen und stützenfrei, wie ein großes Panoramafenster und bietet einen
uneingeschränkten Einblick. Im Zustand der leicht geschlossenen Lamellen entsteht ein Stützenschleier, der in
seiner membranhaften Ummantelung des Raumes die Anmutung eines tempelhaften Eindrucks erzeugt.
Im fast geschlossenen Zustand wirkt der Kubus geheimnisvoll und lässt nur begrenzte Einblicke zu.
Im geschlossenen Zustand verweigert sich der Innenraum komplett dem Blick. Der Kubus wirkt hermetisch
geschlossen und kubisch.
Es entsteht ein ständiges Wechselspiel zwischen Fläche und Raum, Fläche und Volumen, Fläche und Struktur.
Der Charakter des Kubus’ ändert sich zwischen Horizontalität und Vertikalität, Leichtigkeit und Schwere, Flächigkeit
und Tiefe, Filigranität und Opulenz.

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